Geburt eines Kindes
Wie der Start ins Familienleben gelingen kann
Die Geburt eines Kindes und der Übergang vom Paar zum Elternwerden ist etwas ganz Besonderes. Zeit des Umbruchs und der Neufindung, eine kostbare und intensive Zeit im Leben.
In kaum einer anderen Lebenslage werden wir mit so vielen Erwartungen, unterschiedlichen Möglichkeiten, Meinungen, Gedanken, Gefühlen, Erlebnissen und oftmals auch mit Unsicherheiten konfrontiert.
Eltern-Werden und Eltern-Sein verändert alles! Unseren Lebens-Rhythmus, die Zeit-Abläufe, die Paar-Beziehung, die Verantwortung. Nicht in jedem Fall handelt es sich immer um ein glückbringendes Ereignis. Auch Zweifel und Verzweiflung gehören dazu.
Das Familienkonstrukt ist heute „auf Naht gestrickt“: In vielen Familien sind beide Partner nach der Geburt des Kindes relativ schnell wieder berufstätig. „Nebenbei“ gilt es noch die Familie zu managen, sich um Kinder und Haushalt oder Freizeit zu kümmern.
Zudem besteht noch immer eine konkrete Vorstellung davon, wie eine Mutter, ein Vater „zu sein“ hat.
Zeit für Partnerschaft und ganz entscheidend auch die Zeit, die wir für uns selbst haben, bleibt oftmals auf der Strecke.
Erschöpfung, Stress, Selbstzweifel, die Sorge etwas „falsch“ zu machen, Streit, Enttäuschung und Vorwürfe in der Partnerschaft sind die Folgen.
Vieles in unserem Leben ist planbar und absehbar. Genau das ist auch wichtig für unsere Psyche. Wir fühlen uns sicher und haben die Kontrolle. Gerade der Umbruch in die neue Lebensphase mit Baby kann jedoch mit Überraschungen, Unsicherheit und einer Anforderung von Flexibilität gepaart sein, die uns bisher unbekannt war. Dieser Entwicklung (erstmal) nicht gewachsen zu sein, kann junge Eltern verunsichern und für Frustration sorgen.
Insbesondere die „Fremdbestimmung“ durch das neue Familienmitglied und der Schlafmangel können uns schnell an unsere Belastungsgrenze bringen. Unsere eigenen Ansprüche, Erwartungen oder auch Vorbilder können zum zusätzlichen Stressfaktor werden.
Wir wollen alles besonders gut und richtig machen. Manchmal kann der Druck dann so groß werden, dass Mütter oder Väter an ihrer Kompetenz zweifeln. Ein Teufelskreis beginnt, denn durch unentspannte Eltern sind Kinder oftmals ebenfalls unentspannt.
Eltern sein ist nicht unbedingt intuitiv, sondern eher ein lebenslanger Lernprozess. Es braucht jede Menge Geduld, Selbstfürsorge und Selbstfreundlichkeit. Denn es wird nicht nur ein Kind geboren, es handelt sich um die Geburt einer neuen Familie.
Damit der Start gelingt, hier erste Tipps:
Stress lass nach
Leitfaden zum Durchhalten!
- Akzeptiere die Situation, Akzeptiere dich selbst und dein Kind
- Gönne dir (wann immer möglich) eine Pause! Das ist kein Egoismus, sondern wichtige Selbstfürsorge
- Essen, Trinken, Schlafen, wann immer es geht!
- Ruhig tief ein- und ausatmen wirkt Wunder. Gerne an der frischen Luft
- Schaffe dir einen Krisenplatz für dich alleine (ohne Verantwortung)
- Suche dir (rechtzeitig) Helfer und nehme Hilfe an!
- Du darfst Fehler zulassen! Du bist auch nur ein Mensch! Kein Kind braucht perfekte Eltern!
- Lachen und Dankbarkeit nicht vergessen
- 1. Hilfe Fragen:
- Was ist HIER und JETZT nicht in Ordnung?
- Was brauche ich JETZT gerade?
Lächle dir selber zu und sei stolz auf dich!!!